Das Corps helvétique und Frankreich (1660-1792)

Das Corps helvétique und Frankreich (1660-1792). Transfers, Asymmetrien und Interdependenzen zwischen ungleichen Partnern, Schloss Waldegg (Solothurn), 28.-30. April 2022

Zwar erhielten das Corps helvétique und das Königreich Frankreich erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine längere gemeinsame Grenze, doch waren die politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden ungleichen Ländern schon seit dem frühen 16. Jahrhundert sehr eng. Nicht nur auf dem Feld der Politik und Diplomatie bestimmten Nähe und Distanz, Abhängigkeit und Absetzung die Beziehungen des Corps helvétique zu Frankreich. Dies gilt auch für die Künste, die Literatur, die Architektur und die kulturellen Praktiken bis hin zur Mode und dem Konsum.

Die Tagung will die schweizerisch-französischen Beziehungen im späten Ancien Régime im Hinblick auf die Spannungen zwischen Nähe und Distanz, zwischen Bewunderung und Ablehnung, zwischen Abhängigkeit und Emanzipation, Asymmetrie und Symbiose gemäss dem interdisziplinären Selbstverständnis der Schweizerischen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts ausleuchten.
Dies öffnet den Blick für eine Vielzahl von Themen: das Militärunternehmertum und die Fremden Dienste; die diplomatischen Beziehungen; Handelsbeziehungen und Schmuggel; Migrationsbewegungen; Aneignungen, Transfers und Kritik kultureller Muster in Kunst, Architektur, Literatur, Konsum und Mode; Kontakte und Beziehungen unter Gelehrten; Erfahrungen und Wahrnehmungen von Reisenden; die Entstehung und Erfahrung der gemeinsamen Grenze; die Konstruktion von Eigen- und Fremdbildern u.a.m.

Für Einzelreferate sind 25 Minuten, für Gemeinschaftsreferate 40 Minuten vorgesehen. Konzepte für Tagungsbeiträge sind auf Deutsch, Französisch oder Englisch (max. 300 Wörter) bis zum 31. März 2021 bei Claire Gantet (claire.gantet[at]unifr.ch) oder André Holenstein (andre.holenstein[at]hist.unibe.ch) einzureichen. Das wissenschaftliche Tagungskomitee wird dazu bis zum 30. Juni 2021 Stellung beziehen