Helvetische Strassenenquête 1799-1801

Historischen Institut der Universität Bern, Abteilung für Schweizer Geschichte


Projektleitung: Prof. Dr. André Holenstein, Dr. Hans-Ulrich Schiedt

Die helvetische Strassenenquête und weitere Erhebungen der helvetischen Verwaltung sind ein wichtiger Fundus für die Verkehrsgeschichte und für die Geschichte der Helvetik. Anhand dieser Dokumente können die Wegnetze und das Strassenwesen um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert rekonstruiert und detailliert beschrieben werden. Die Strassenumfragen erlauben einen Blick zurück in das ausgehende 18. Jahrhundert, als erst wenige Strassen als sogenannte Chausseen ausgebaut waren und besonders im Gebirge noch viele Wege nur zu Fuss oder mit Reit- und Saumtieren bewältigt werden konnten. Die Kampagnen zur Informationsbeschaffung waren Elemente jener grundlegenden Erneuerung der Strasseninfrastruktur, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts international in einer bemerkenswerten Parallelität begonnen hatte und die Teil der Intensivierung der regionalen und überregionalen Raumbezüge war, die auf verschiedenen Ebenen erfolgte. Verbesserte Strassen, ein eigentliches Nationalstrassennetz, hätten in der Helvetik eine wichtige Grundlage der forciert angestrebten Staatsintegration werden sollen: Nation Building per Strassenbau. Dazu erhob man zuerst und systematisch den damaligen Zustand der Wege und der Strassenverwaltungen. Über die verkehrsgeschichtlichen Resultate hinaus sind aus den helvetischen Akten zum Strassenwesen auch wichtige Informationen zum Funktionieren der helvetischen Verwaltung, ihrer Kommunikation mit den kantonalen Behörden und allgemein zur Verwaltungsmodernisierung zu gewinnen. Die in diesem Zusammenhang stehenden Quellen, die Transkriptionen und die digitalen faksimilierten Dokumente können auf der Website über mehrere Zugänge, unter anderem auch über eine interaktive Karte eingesehen und/oder herunter geladen werden. Zu diesen bietet die Website zahlreiche Kommentare. Sie beziehen sich auf die Strassenumfragen selbst und auf den weiteren Kontext der helvetischen Verwaltung. Nutzerinnen und Nutzer, die eine traditionellere Publikationsweise vorziehen, können auf der Website auf eine grafisch gestaltete Studie zugreifen, die auf den Webtexten beruht und mit den digital faksimilierten und transkribierten Dokumenten verlinkt ist.

Die Website wurde am Historischen Institut der Universität Bern, Abteilung für Schweizer Geschichte, realisiert. Sie präsentiert die Resultate des SNF Projekts «Die Helvetische Strassenenquête 1799/1801», das in den Jahren 2015 bis 2019 durchgeführt wurde.