Edition ausgewählter Briefwechsel Lavaters

Johann Caspar Lavater: Historisch-kritische Edition ausgewählter Briefwechsel

Forschungsprojekt des Schweizerischen Nationalfonds 2017 bis 2020

Forschungsprojekt der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften 2021 bis 2024

Projektleitung: Dr. Ursula Caflisch-Schnetzler / Prof. Dr. Davide Giuriato

Die Korrespondenz Johann Caspar Lavaters (1741–1801) war über alle Grenzen der Kleinstaaterei und gesellschaftlichen Schichtung hinweg Teil eines weitgespannten Kommunikationsnetzes. Der überlieferte Briefbestand bietet nicht nur inhaltsreiches Quellenmaterial für die Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk des Autors; er gibt vor allem auch Auskunft über gelehrte Kommunikationsnetze und -strukturen, über Veränderungen der Brief- und Wissenskultur sowie über Phänomene des intellektuellen Kulturaustauschs im 18. Jahrhundert.

Ziel des seit 2017 laufenden Forschungsprojektes Johann Caspar Lavater: Historisch-kritische Edition ausgewählter Briefwechsel (JCLB) ist die digitale Erfassung und Erschliessung von Lavaters Korrespondenz für das Verständnis zentraler Diskurse der Kultur- und Geistesgeschichte. Das Forschungsprojekt JCLB visualisiert die Netzwerkstruktur mit den entsprechenden Metadaten und ediert ausgewählte Briefwechsel in digitaler Form und als Printausgabe. Dank der strukturierten Aufbereitung der Digitalisate und der Brieftranskripte sowie der Aufnahme von Metadaten werden beste Voraussetzungen für die Erforschung des 18. Jahrhunderts geschaffen, was einen erweiterten wissenschaftlichen Diskurs ermöglicht.

Johann Caspar Lavaters zentrale Bedeutung für das Zeitalter der Aufklärung ist in der Forschung allgemein anerkannt. Mit seiner über 23’000 Briefe umfassenden Korrespondenz war er Teil der deutschsprachigen Briefkultur. Für die Rekonstruktion und Darstellung der Netzwerkstruktur werden in JCLB die Metadaten sämtlicher auffindbarer Briefe in enger Zusammenarbeit mit der Zentralbibliothek Zürich (ZBZ) und anderen Institutionen weltweit über eine im Verbund neu konzipierte webbasierte Plattform aufgenommen. Die nachhaltige Generierung der Daten (digitale Langzeitarchivierung) und die Anschlussfähigkeit («keep alive») der Edition wird in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften der Universität Trier (TCDH) und dem DaSCH (Data and Service Center for the Humanities) im Back- und im Frontend realisiert. In Kooperation mit dem TCDH erstellt JCLB eine webbasierte grafische Oberfläche zur Darstellung und Bearbeitung des in sich kohärenten, jedoch auch für spätere editorische Erweiterungen offenen Korpus der Digitalen Edition.

Zur Homepage JCLB

Siehe auch den 2020 erschienenen Band xviii.ch (11/2020) „Lavater vernetzt. Gelehrtenrepublik und Digital Humanities“